Nur noch bis zum Horizont – #workingpeople

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Im Leben habe ich noch nie jemanden getroffen, der so sehr lieber wo anders gewesen wäre als hier. Nicht, dass sie jemals was gesagt hätte. Nicht, dass sie mir je das Gefühl gegeben hätte, dass sie sich gerade nicht wohl fühlt oder sie die Situation gerade nicht zum Aushalten mühsam findet. Es ist einfach nur ein Gefühl, das ich habe, wenn ich sie sehe.

Maria saß mir einige Jahre Lang gegenüber. Wir teilten uns eine Büroinsel und brachten und gegenseitig durch schöne und mühsame Tage und waren so ein Dreamteam. Sie sagte immer zu mir, eines Tages machen wir gemeinsam eine Agentur auf, wir zwei.

Wir hatten mit zwei, drei anderen einen Glitch im Zeitgefüge erwischt, als alles möglich zu sein schien und wir davon überzeugt waren mit jedem Tag und jeder Handlung die Welt ein Stück besser zu machen.

Irgendwann verließ ich das Unternehmen. Sie blieb. Und was mir von ihr bleibt ist das Gefühl, dass die Welt mehr bereit hält als sie einem gerade präsentiert. Es ist das Gefühl, dass man nur einen Schritt zu machen braucht, damit das Leben eine ganz neue Wendung bringt. Es ist das Wissen, dass dieser eine Schritt der schwerste ist von allen, die noch folgen werden.

Umso mehr freue ich mich für Maria und ihre Entscheidung die Welt zu bereisen. Es scheint mir als ob in ihr noch immer das Kind inne wohnt, das einen mit großen Augen anfleht nur noch schell bis zum Horizont laufen zu dürfen, damit sie sieht, was sich dahinter verbirgt. Farewell, my dear friend! Ich freue mich für dich.

Maria ist hiermit nun nicht nur zum Teil der #workingpeople Fotoserie geworden, sondern auch meine Nr.6 der #52Wochen#52Portraits Challenge. Wie schön!

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