52 Portraits in 52 Wochen – Neues Projekt

Wie so viele vor ihr schlummerte auch diese Ideen schon einige Zeit in mir und war letztendlich die Folge einer inneren Unzufriedenheit mit dem eigenen Schaffen und dem Wissen, dass da noch viel mehr geht. Deshalb geht es diese Woche los mit meinem neuen Projekt #52wochen52portraits.

#52wochen52portraits – Warum eigentlich?

In den vergangenen Monaten und Jahren wurde mir immer stärker bewußt, wie wenig mir dieses ständige Schielen und Stieren auf die Arbeiten anderer bringt. Mir wurde bewußt, dass je mehr ich den anderen dabei zusah, wie sie ihre eigenen Arbeiten produzieren, ich unbewußt versuchte so zu werden wie sie und meine Arbeiten sich immer mehr von dem entfernten, was ich persönlich für gut befand.

Meine eigene Entwicklung begann ich daran zu messen, wie gut meine Bilder im Vergleich zu den anderen waren und nicht ob ich damit zufrieden war. Ich begann so zu fotografieren wie es sich andere wünschen und nicht, wie es mir gefiel. Ich begann immer öfter auf das Geld zu schauen – grundsätzlich kein falscher Zugang – und mich danach zu verbiegen – deutlich weniger gut.

Denn als Fotograf und Künstler werde ich deshalb angesprochen und gebucht, weil ich von anderen erkannt werde – in meinen Bildern und als Person. So viel Vergnügen ich in meiner kommerziellen Tätigkeit habe, so viel organisatorischer und finanzieller Druck steht dahinter, die der weiteren persönlichen Entwicklung oft im Wege stehen.

#52wochen52portraits – So funktioniert es

Wer nur plant und tolle Ideen hat, der hat noch nichts geschafft. Wer sich nur an den anderen orientiert wird bestenfalls nur eine gute Kopie. Wer ständig Ausreden in der Aussenwelt sucht, der wird sie auch finden.
Und nicht zuletzt ist man so sehr mit dem Beruf und dem Alltag beschäftigt, dass das Gefühl vorherrscht, dass man ja eh schon genug macht.

In Anlehnung an #the100dayproject, in dem man jeden Tag einer selbst gewählten kreativen Tätigkeit nachgeht und diese dann publiziert, beschloss ich deshalb dafür zu sorgen, dass es mit meiner persönlichen Entwicklung und meiner Entwicklung als Fotograf und Künstler weiter gehen muss.

Es mangelt mir nicht an Arbeit und ich fühle mich auch nicht ideenlos oder unterfordert – so gut wie jeden Tag betätige ich mich kreativ. Mit #52wochen52portraits will ich schlicht besser werden in dem was ich tue. Ich will richtig gute Portraits machen.
Deshalb soll es in den kommenden 52 Wochen gesamt 52 Portraits geben, die nach und nach von mir geplant und fotografiert werden. Das ganze ist eine groß angelegte Übung und Challenge.

Die Regeln sind einfach:
– 52 Wochen lang ist pro Woche ein Portrait von einer Person anzufertigen.
– Dabei muss es sich um eine freie Arbeit handeln. Keine weiteren Einschränkungen.
– Dieses Portrait wird in der Folgewoche mit einer kurzen Geschichte veröffentlicht.
– Wird eine Woche ausgelassen, so fällt mir nicht der Himmel auf den Kopf. Die Woche fällt auch nicht aus, sondern wird einfach nachgeholt.

#52wochen Zeit für ein kreatives Projekt

Die Idee ist nicht neu, aber bestechend einfach. Nur durchs Arbeiten entstehen richtig gute Werke und die eigenen Skills werden besser. Die Entscheidung dieses Projekt aufzuziehen traf ich im Gespräch mit Robert Pichler, der sich die 52 Wochen dem “52 times ME”-Projekt widmen wird, der Suche nach seinem fotografischen ICH.

Wer diese Idee gut findet kann sich uns anschließen und selbständig jede Woche ein freies Projekt herausbringen – ganz egal worum es geht. Meldet euch bei uns. Virtuelle und persönliche Schulterklopfer und wöchentlicher Ansporn sind euch sicher.

Wer den Zeitraum von einer Woche zu lang findet kann auch jeden Tag etwas tun. Eine Anleitung gibt es hier.